Kurzfilm, ca. 11 Minuten Laufzeit
Ausgehend von der 2013 startenden Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen, haben wir uns an der Gesamtschule Rosenhöhe intensiv mit dem pädagogischen Bauen auseinandergesetzt. Einerseits haben wir den Raum als dritten Pädagogen mit einbezogen, andererseits musste schlicht Raum gewonnen werden, der nicht angebaut werden konnte. Hierzu wurden zusammen mit dem Schweizer Architekten und Pädagogen Andreas Hammon und dem Schulträger ein recht einzigartiger Weg eingeschlagen. Kurzfilm
Über einem Zeitraum von mehr als zehn Jahren wurden Konzepte erarbeitet, Erfahrungen gesammelt und vor allem unter Einbeziehung von Schüler:innen und Lehrer:innen, sowie Fachleuten und Politiker:innen Visionen auf den Weg gebracht, deren Verwirklichung nun zu weiten Teilen an unserer Schule sichtbar werden.
Seit 2013 werden Kinder mit besonderen Bedürfnissen bei uns aufgenommen. An der Gesamtschule Rosenhöhe beschäftigen wir uns deshalb mit dem pädagogischen Bauen. Wir haben neuen Raum geschaffen, ohne anzubauen. Dafür haben wir mit dem Schweizer Architekten und Pädagogen Andreas Hammon und dem Schulträger sehr eng zusammengearbeitet. Ein kurzer Film.
Timeline unserer Schulbau-Projekte
veröffentlicht am 9. September 2018
Eröffnung des Architektenwettbewerbs
Für die Schule ist am Donnerstag der Architektenwettbewerb für den Neubau der Oberstufe eröffnet worden. Die Vorarbeiten liefen im Frühjahr an. Ein Unternehmen aus Dortmund hat den Architektenwettbewerb auf den Weg gebracht und mit dem ISB die Auslobung verfasst. Im Juli wurde der Wettbewerb veröffentlicht, so dass sich Architekturbüros bewerben konnten.
Am Donnerstag tagte in einem „Vorgespräch“ das Preisgericht, an dem Claudia Hoppe als stellv. Sachpreisrichterin und Uwe Barrelmeyer als Fachberater teilgenommen haben. Dann folgte das Kolloquium, zu dem die Architekten hinzukamen, die am Wettbewerb teilnehmen und Details zu den Erwartungen und Aufgaben, die an sie gestellt werden, erfahren wollten. In sehr wertschätzender und positiver Atmosphäre wurden – auch auf dem Rundgang durch die Schule (Cluster 10 und KlassenraumPlus) – Fragen geklärt. Am Ende gab es viel Lob für uns, z.B.:
„Ihre Schule hat Esprit.“
„Für Ihre Schule bauen die Architekten gerne!“
„So viel dezidierte Pädagogik habe ich in einer Auslobung noch nie gelesen.“
…
Lesen Sie hier die Rede unserer Schulleitern Claudia Hoppe zum Pädagogischen Konzept...
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veröffentlicht am 9. Juni 2018
Gesamtschule Rosenhöhe: Kosten verdoppelt
Geschätzte Investition fürs Bauprojekt steigt auf rund 28 Millionen
von Peter Bollig
Bielefeld(WB). Kostspielige Container, steigende Baukosten und die Entwicklung eines besonderen pädagogischen Raumkonzepts machen den geplanten Umbau der Gesamtschule Rosenhöhe zu einer immer teureren Angelegenheit. Seit 2016 haben sich die geplanten Kosten mehr als verdoppelt – und sie könnten weiter steigen.
Die Gesamtschule braucht Platz für die Oberstufe, muss die Gebäude fit machen für inklusiven Unterricht, benötigt einen Ersatzbau für ihre Sporthalle und eine energetische Sanierung ihres Altbaus. Das alles kostet Geld. Die Kostenschätzung des städtischen Immobilienservicebetriebs (ISB) allerdings ist seit Beginn der Planung in die Höhe geschnellt. Lagen sie Ende 2016 noch bei rund 14 Millionen Euro, nähern sich die Kosten für das Gesamtprojekt jetzt der 30-Millionen-Marke.
Ein Teil des Projektes ist die energetische Sanierung und der Umbau des Altbaus für die Sekundarstufe I. Ende 2016 mit 6,5 Millionen Euro veranschlagt, gehen die Planer im ISB derzeit von 9,5 Millionen Euro für diesen Bereich aus. Rasanter ist der Zuwachs beim geplanten Neubau für die Sekundarstufe II einschließlich Neubau der Sporthalle. In einer Informationsvorlage der Verwaltung für den Schul- und Sportausschuss war im November 2017 noch von »bis zu fünf Millionen Euro« die Rede. Diese Position hat sich verdreifacht: Laut Reinhold Peter, Technischer ISB-Leiter, liegt die Schätzung jetzt bei 15 Millionen. Alleine Um- und Neubau an der Rosenhöhe kosten somit rund 25 Millionen Euro.
Reinhold Peter sieht zwei Gründe für diese Entwicklung: die Verzögerung der Baumaßnahme, die eigentlich längst hätte anlaufen sollen, bei allgemein steigenden Baukosten sowie den Planungsprozess an der Schule. Mit Mitteln einer Stiftung entwickeln Lehrer, Schüler und Fachleute pädagogische Raumkonzepte. So sollen Cluster die klassischen Räume ersetzen: Raumeinheiten, die multifunktional genutzt werden, die Lernen im Klassenverband ebenso ermöglichen wie das Lernen in Gruppen. Geplant ist eine Seil-Netz-Konstruktion, die die Etagen in einem Innenhof des Altbaus verbindet. Auch dieser Bereich scheint sich im laufenden Prozess zu verteuern.
Hinzu kommen weitere Kosten im Zusammenhang mit der Bauphase. Zwei Jahre lang sollte die Sekundarstufe I in ein provisorisches Gebäude aus Raumcontainern ausgelagert werden. Die Kosten dafür wurden zunächst auf 2,3 Millionen Euro geschätzt, sollten nach einer Ausschreibung dann aber rund acht Millionen kosten. Wie berichtet, zog die Stadt die Reißleine. Aber auch die Alternativplanung gibt es nicht zum Nulltarif. Die Sekundarstufe I soll nun vorübergehend in das Gebäude der früheren Marktschule ausgelagert werden. Weil der Platz nicht reicht, sollen auch dort Container aufgestellt werden. Deren Kosten: knapp drei Millionen Euro. Weil nach dem Scheitern der Ausschreibung neu geplant werden muss, verzögert sich der Bau. Der ISB befürchtet, dass damit die Kosten weiter steigen.
Spielraum für eine Senkung des Finanzbedarfs sieht Reinhold Peter nicht. Die Schule könnte bei ihrem Raumkonzept abspecken. Allerdings wolle man der Gesamtschule bei ihren Wünschen auch entgegenkommen, weil sich die Planungen weiter verschieben.
Dem scheint sich auch die Politik nicht verschließen zu wollen. Carsten Krumhöfner (CDU), Mitglied der Bezirksvertretung Brackwede und des ISB-Betriebsausschusses, ist einerseits froh, dass die Verwaltung von sich aus die Acht-Millionen-Lösung für den Containerbau gestoppt hat. Zum anderen dürfe die Brackweder Realschule nicht weiter belastet werden. Denn die sollte eigentlich die frühere Marktschule nutzen, muss damit nun aber warten, bis das Projekt Rosenhöhe voraussichtlich 2023 abgeschlossen ist. Krumhöfner: »Wenn die Rosenhöhe nicht weiterkommt, kommt auch die Realschule nicht weiter.«
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veröffentlicht am 5. Juni 2018
Keine Schulcontainer an der Rosenhöhe
Provisorium für zweijährige Bauphase hätte acht Millionen gekostet – Start verzögert sich
von Peter Bollig
Brackwede(WB). Auf drei Etagen sollte an der Brackweder Straße ein rund 112 Meter langes Gebäude aus vielen einzelnen Containern entstehen – als zweijähriges Provisorium für die Schüler während der Dauer der Bauarbeiten an der Gesamtschule Rosenhöhe. Weil dieses Provisorium acht Millionen Euro gekostet hätte, hat die Stadt das Projekt gestoppt.
Die Ausschreibung für das Containergebäude war aus dem Ruder gelaufen, wie Reinhold Peter, Technischer Leiter des städtischen Immobilienservicebetriebs (ISB) sagt. Kalkuliert hatten die städtischen Planer mit zwei bis drei Millionen Euro. Ein erstes Angebot lag Peter zufolge bei 3,7 Millionen Euro. »Das hätten wir wohl noch akzeptiert«, sagt der ISB-Leiter. Dann sei klar geworden, dass die Firma die falschen Container angeboten habe. Das nächste Angebot lag demnach bei 6,7 Millionen. Der Anbieter habe aber nachträglich mitgeteilt, das Gebäude nicht, wie gefordert, bis zu den Sommerferien aufstellen zu können, um einen Umzug in den Ferien zu ermöglichen. Dazu wären Reinhold Peter zufolge rund eine Million Euro an Erschließungskosten gekommen. ISB und das Amt für Schule haben angesichts dieser fast acht Millionen Euro die Ausschreibung aufgehoben und die Containerlösung zu den Akten gelegt.
Damit kann der geplante Baubeginn nach den Sommerferien 2018 nicht mehr eingehalten werden. Geplant war, zunächst den Altbau für die Sekundarschule I zu sanieren, anschließend den Neubau für die Sekundarstufe II zu errichten. Jetzt soll der Neubau vorgezogen werden (Fertigstellung 2022), damit die Schüler der Oberstufe, die derzeit in der früheren Marktschule am Stadtring untergebracht sind, dort einziehen können. Danach wechseln die jungen Leute der Sekundarstufe I in die Marktschule bis zum Ende der Altbauerneuerung im Herbst 2023. Weil für die Schüler der Platz dort nicht ausreicht, wie Reinhold Peter betont, werden an der Marktschule zusätzlich Container aufgebaut. Die Kosten dafür: rund 2,8 Millionen Euro. Außerdem soll die Marktschule für 350.000 Euro teilweise umgebaut werden, unter anderem um Barrierefreiheit zu schaffen. Insgesamt verschlingt der Um- und Neubauprozess an der Rosenhöhe laut Reinhold Peter etwa 30 Millionen Euro.
Weil vieles jetzt neu geplant werden muss, rechnet der Technische ISB-Leiter mit einem Baubeginn erst Mitte 2020. Allerdings würden jetzt Maßnahmen vorgezogen. So soll die energetische Sanierung des Altbaus zeitnah beginnen, ein so genannter Cluster – Raumeinheiten, die fürs Lernen und arbeiten zusammengefasst werden – soll eingerichtet werden. Ebenso wird ein Teil der Verwaltung erneuert. Zudem soll die Turnhalle durch einen Neubau ersetzt werden.
Nicht weiter verfolgt wird unterdessen die Möglichkeit, andere Ausweichquartiere während der Bauphase zu beschaffen. Wie berichtet, hatten die Politiker über rund zehn Varianten diskutiert, bei denen bis zu drei weitere Schulen belastet worden wären, um die Gesamtschüler vorübergehend etwa im Gebäude der Realschule Senne oder in den Teilen der Marktschule unterzubringen, die von der Realschule Brackwede genutzt werden. Um keine weiteren Schulen zu belasten, hatte sich die Politik für die teure Containerlösung entschieden.
Schon weil die frühere Kupferhammerschule als wesentlicher Pfeiler in diesen Umzugsvarianten inzwischen von der Brocker Grundschule genutzt wird, komme eine Alternativplanung nicht infrage, sagt Georg Müller, Leiter des Amtes für Schule.
Belastet wird indes die Realschule Brackwede, weil sie die von der Gesamtschule beanspruchten Räume in der Marktschule eigentlich nach dem Auszug der Sekundarstufe II übernehmen wollte, sich diese Übernahme jetzt aber um Jahre verzögert. Allerdings wird Peter und Müller zufolge die Realschule auch profitieren: Die für die Sekundarstufe I am Marktschulgebäude errichteten Container sollen dort nach deren Auszug stehen bleiben. Müller: »Dann können wir das Gebäude der Realschule leer ziehen«: Die Realschüler wechseln dann vorübergehend in das Marktschulgebäude samt Container, damit die Realschule an der Kölner Straße saniert werden kann. Dort soll unter anderem in Fenster, Fassade und Brandschutz investiert werden. Für diese Maßnahme gab es bislang keinen Termin. Jetzt könnte sie 2024 abgeschlossen sein.
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veröffentlicht am 4. Juni 2018
Stadt zieht an der Rosenhöhe die Reißleine
Planungen für Gesamtschule können nicht wie geplant umgesetzt werden. Containerlösung hätte 8 Millionen Euro gekostet und ist abgesagt
von Susanne Lahr
Brackwede. Paukenschlag für die Gesamtschule Rosenhöhe. Umbau, Neubau und Modernisierung können nicht so stattfinden wie geplant. Fast alles muss neu gedacht werden, weil die geplanten Ausweich-Schulcontainer an der Brackweder Straße zu teuer geworden wären. 8 statt 3 Millionen Euro – die Stadt hat die Reißleine gezogen.
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veröffentlicht am 25. November 2017
Schule zieht im Sommer in Container
Anwohnerklage: Stadt gibt Wohnungsbau-Projekt an der Brackweder Straße vorerst auf
Brackwede(kw). Die Brachfläche an der Brackweder Straße gegenüber der Haltestelle Rosenhöhe steht im Zentrum des öffentlichen Interesses. Doch während die Stadt ihre Sozialwohnungs-Pläne vorerst abhaken muss, blickt die Gesamtschule Rosenhöhe in die Zukunft. Nach den Sommerferien wird dort in Containern unterrichtet, weil die Schule saniert und modernisiert wird.
Schulcontainer und Sozialwohnungen hätten sich nicht ausgeschlossen, allerdings können die Container nun näher an der Brackweder Straße errichtet werden.
Die Klagen von zwei Anwohnern haben zum Stopp des Sozialwohnungsbau-Projektes der Stadt geführt. Nun sind am Freitag auch die Bauschilder abgebaut worden. Das Bauamt hat die Baugenehmigungen zurück genommen, und die Entwürfe des Architekturbüros EHW, nach denen in zwei Bauabschnitten die 80 Sozialwohnungen gebaut werden sollten, bleiben in der Schublade.
Freie Bahn gibt es jetzt dagegen für die Gesamtschule Rosenhöhe. Vor den Sommerferien wird gepackt, in den Sommerferien umgezogen, und nach den Ferien lernen die Schüler der Klassen fünf bis zehn in den Containern, die Schulleiterin Claudia Hoppe viel lieber Ersatzbauten nennt, »weil sie schöner sind als die alte Schule«. Von der Gesamtschule bleibt zunächst nichts als die Hülle stehen. Das sanierungsbedürftige Gebäude wird komplett entkernt, modernisiert und erweitert, auch mit Blick auf die Inklusion, also auf die Bedürfnisse von Schülern mit Förderbedarf. Ganz neue Wege geht die Schule bei der Raumplanung. Die jeweils vier Klassen eines Jahrgangs werden in so genannten Clustern, was Gruppe oder Bündel heißt, zusammengefasst. Offene Räume statt sterile Flure und viel Raum für bewegtes Lernen und Rückzug sind das Ziel. Wie ihre neue Gesamtschule aussehen wird, daran haben die Schüler selbst mitgewirkt und sogar Schulmöbel selbst entworfen. Auch in diesem Punkt hat die Gesamtschule Rosenhöhe Zeichen gesetzt. Begleitet wurden Pädagogen und Jugendliche dabei von dem Schweizer Schulraumentwickler Andreas Hammon.
Jetzt gibt es einen Film, der diesen zweijährigen Prozess dokumentiert. Filmemacher Marcus Wildelau und Autor Thomas Mense haben dafür Aufnahmen, die während der vergangenen Monate entstanden sind, verwendet und Interviews geführt. Schüler, Schulleiterin, der didaktische Leiter Michael Eichholz und Schuldezernent Udo Witthaus sowie Architekt Hammon kommen darin zu Wort. Den Film gibt es als zwölfminütige Kurzfassung, aber auch als längere Version. Filmpremiere war am Freitag. Die Projektarbeit an der Schule ist damit sozusagen erst einmal abgeschlossen. Jetzt blicken Schulleiterin Hoppe und ihr Kollegium auf den Umzug im Sommer.
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veröffentlicht am 25. November 2017
Der Mutmacher-Film
Gesamtschule Rosenhöhe: Thomas Mense und Marcus Wildelau haben versucht, den Planungsprozess zum Umbau in all seinen Facetten greifbar zu machen
Von Susanne Lahr
Brackwede. Er ist nur zwölf Minuten lang, aber vermittelt eine Ahnung davon, auf welchen Weg sich die Gesamtschule Rosenhöhe vor Jahren gemacht hat. „Lernräume bewegen uns“ heißt der Film, der den modellhaften Planungsprozess zum Umbau der Schule auf besondere Weise dokumentiert. Am Freitag wurde er erstmals den Schülern präsentiert. Ab heute ist er im Internet zu sehen.
Unser Film - zum Anschauen bitte klicken!
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veröffentlicht am 5. Juli 2017
Inklusives Lernen im Cluster
Gesamtschule Rosenhöhe entwickelt räumliches Grundgerüst für Oberstufen-Neubau
von Peter Bollig
Brackwede(WB). Wie der Neubau für die Oberstufe der Gesamtschule Rosenhöhe einmal aussehen wird, ist noch unklar; da sind bald die Architekten gefragt. Die Anforderungen an die Räume und die Aufteilung der Fläche hat eine Lenkungsgruppe in einjähriger Planungsphase erarbeitet und die Ergebnisse jetzt vorgestellt.
»Cluster«, zu Deutsch »Bündel« oder »Gruppe«, lautet die Strategie der Planer für den Neubau, der die Oberstufe räumlich auch für den Unterricht mit Menschen mit Behinderung fit machen soll. Statt auf isolierte Klassen- und Fachräume setzt die Schule damit auf viele offene Bereiche und Flexibilität. »Wir wollen die typischen Klassenräume nicht mehr«, sagte Schulleiterin Claudia Hoppe.
Vier Bereiche fassen die Planer demnach zu jeweils einem Bündel (Cluster) zusammen: den sprachlich-literarisch-künstlerischen Bereich, die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer, die naturwissenschaftlichen Fächer und den musischen Bereich. Kernstück jedes Clusters wird ein großer Raum als offener Lernbereich. Darin abgegrenzt werden ein Rückzugsraum und ein Gruppenbereich für individuelleres Arbeiten. Um den offenen Bereich herum werden Kurs- oder Fachräume gegliedert, etwa um Klausuren schreiben beziehungsweise um die Ausstattung für den Fachunterricht nutzen zu können. Dazu kommen Sanitärräume und, ähnlich den Clustern, Raumgruppen für Lehrer und die internationale Vorklasse sowie Therapieräume für Kinder mit Behinderung und eine neue Sporthalle. Das Gebäude soll nicht nur der Oberstufe, sondern auch Schülern der Sekundarstufe I zur Verfügung stehen.
»Es soll den verschiedenen Bedürfnissen gerecht werden: Zusammensein, Rückzug und Ruhe«, sagte Architektin Anke Weber, die die Lenkungsgruppe gemeinsam mit dem Pädagogen Thomas Wetzel als Schulbauberater begleitet hat. Ein Jahr lang hat die Lenkungsgruppe aus Lehrern, Verwaltungsmitarbeitern und Vertretern der Montag-Stiftung das Konzept entwickelt. Die Finanzierung übernahm die Montag-Stiftung mit 100 000 Euro. Diese Förderung hatte die Schule im Rahmen eines Wettbewerbs gewonnen. Interviews mit Schülern, Eltern und Lehrern, Exkursionen in die Niederlande und mehrere Workshops gehörten zur einjährigen Planungsphase, in der das räumliche Grundgerüst für die Lernlandschaft entwickelt wurde.
Die Ergebnisse sollen Planungsgrundlage für den nun anstehenden Architektenwettbewerb sein. Ob sich daraus ein ein- oder mehrgeschossiges Gebäude ergibt, ist auch für den Technischen Betriebsleiter des Immobilienservicebetriebs (ISB) Stefan Jücker nicht absehbar. Fest steht: Platziert wird der Neubau dort, wo sich jetzt noch eine kleine Sporthalle und frühere Hausmeisterwohnungen befinden. Ob auch der angrenzende kleine Sportplatz überbaut werden muss, sei noch unklar. Zur Herausforderung wird der Höhenunterschied auf dem Gelände an der Rosenhöhe: Der Neubau liegt rund sechs Meter höher, die Differenz soll barrierefrei überwunden werden. Um Barrierefreiheit herzustellen, soll neben dem jetzigen Treppenaufgang vor der Schule eine neue Zuwegung am oberen Parkplatz entstehen, über den Neu- und Altbau stufenlos zu erreichen sind. Die neue Sporthalle, die die alte ersetzen und als Zweifachsporthalle angelegt wird, soll auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen, benötigt daher einen separaten Eingang.
Von einem »ambitionierten Projekt« sprach Schuldezernent Dr. Udo Witthaus angesichts der Herausforderung, im Rahmen der Inklusion mehr Schulplätze in Bielefeld zur Verfügung zu stellen, und das mit passenden Rahmenbedingungen. Es wird zugleich ein umfangreiches Projekt und die »größte Schulbaustelle in Bielefeld«, sagte Stefan Jücker. Denn sie schließt sich an die Sanierung des Altbaus an, die im kommenden Jahr beginnt und den Umzug der Schüler in Container an der Brackweder Straße nötig macht. 2019 sollen die Arbeiten am Oberstufengebäude beginnen; die Oberstufenschüler sind bereits 2014 in das frühere Marktschulgebäude ausgelagert worden.
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veröffentlicht am 5. Juli 2017
Raumkonzept für Inklusion steht
Gesamtschule Rosenhöhe: Ergebnisse der einjährigen Phase Null vorgestellt. Mit Architektenwettbewerb soll die Lösung gesucht werden, die diese Ideen realisiert
von Susanne Lahr
Brackwede. Es sieht aus, als hätte jemand gepuzzelt oder mit bunten Bausteinen gespielt. Doch die verschiedenfarbigen Elemente stellen das ausgeklügelte Konzept für die neue, inklusiv ausgerichtete gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule Rosenhöhe dar. Es ist das Ergebnis einer einjährigen Planungsphase, das am Montag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
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veröffentlicht am 7. März 2017
Gesamtschule als Lernlabor
Planung von Umbau und Sanierung macht Fortschritte – Baubeginn im Sommer 2018
von Kerstin Sewöster
Brackwede(WB). Seit vier Jahren wird die Gesamtschule Rosenhöhe in den Ferien zur Baustelle, um den Raum zu schaffen für die besonderen Anforderungen des inklusiven Unterrichts. Die etwa 6,5 Millionen Euro teure Gesamtsanierung inklusive Umbau ist ein Stück näher gerückt. Das Modell, an dem Schüler, Lehrer und die Stadt mitgewirkt haben, wurde jetzt dem ausführenden Architekturbüro PASD/Hagen übergeben.
Zwei Jahre nach dem ersten Abstimmungsgespräch mit dem Schweizer Schulentwickler Andreas Hammon ist schon viel passiert. Aus den vorsichtigen Anfängen, in denen Klassenräume zusammengelegt wurden, ist ein Schulkonzept geworden, dem Fachleute »Strahlkraft für ganz Deutschland« bescheinigen. »Schule neu denken«, nennt Schulleiterin Claudia Hoppe den Anspruch. Schon jetzt gibt es für die älteren Jahrgänge so genannte Cluster: Klassenübergreifend wurde ein Raummodell geschaffen, das sowohl das Lernen im Klassenverband als auch in kleinen Gruppen ermöglicht. Die Schüler seien immer einbezogen gewesen und hätten eigene Ideen eingebracht, betont Hoppe. So wurden Sitzmöbel entwickelt, die in der Justizvollzugsanstalt Herford umgesetzt wurden. Stehtische wurden in Eigenregie aus den Klassenmöbeln gefertigt. Die Schüler entschieden mit zunehmendem Alter immer selbstständiger wie und wo sie lernen wollten, erläutert Lehrer Michael Eichholz. Der didaktische Leiter spricht auch gerne von der Gesamtschule Rosenhöhe als Lernlabor. Das neue Konzept sieht zudem vor, die Räume multifunktional zu nutzen. So gebe es weniger Naturwissenschaftsräume, in denen Gruppenarbeit so gut wie unmöglich sei. Zudem soll der Innenhof als Unterrichtsraum mit einbezogen werden. Ein Höhepunkt könnte eine luftige Seil-Netz-Konstruktion sein.
Alle Erfahrungen sind in die Planungen für den Umbau der Gesamtschule, der auch eine energetische Sanierung beinhaltet, eingeflossen. Immer im Boot sind auch das Schulamt sowie der Immobilienservice der Stadt Bielefeld (ISB), der unter anderem beim Brandschutz neue Wege gehen musste.
Der mit etwa 6,5 Millionen Euro angesetzte Umbau soll in den Sommerferien 2018 starten und nach einem Jahr, also zum Schuljahresbeginn 2018/19, abgeschlossen sein. Wo die Gesamtschüler übergangsweise unterrichtet werden, hat im Vorfeld heftige Diskussion ausgelöst. Die Stadt hatte zehn Möglichkeiten in Betracht gezogen, von denen einige auch Schulen in Senne und Brackwede belastet hätten. Die Entscheidung darüber soll im Frühjahr in einer gemeinsamen Sitzung fallen, wie Schuldezernent Dr. Udo Witthaus betont. »Ich möchte andere Schulen nicht in Bedrängnis bringen, aber auch nicht unnötig Kosten verursachen«, kommentiert Schulleiterin Hoppe, die eine schulnahe Lösung favorisiert, weil dann die Schüler die Mensa und die Sporthallen nutzen könnten.
Während insbesondere der Sekundarbereich I, also die Klassen fünf bis zehn, in die Planungen zum Umbau einbezogen sind, stehen auch bei den Oberstufenschülern die Zeichen auf Zukunft. Aktuell sind sie in der Marktschule untergebracht, die mit dem Auslaufen der Hauptschule frei wurde. Doch für die Oberstufe soll nach Abschluss des Sek-1-Umbaus ein Neubau an der Gesamtschule entstehen, denn auch für die Jahrgänge 11 bis 13 soll Schule neu geschrieben werden.
Vanessa Otterpohl steht kurz vor dem Abitur, doch die Schülersprecherin engagiert sich dafür, wie ihre Nachfolger lernen können. Deshalb hat sie gemeinsam mit anderen Schülern und Lehrern sowie Vertretern der Stadt im Januar Schulen in den Niederlanden besucht, wo erfolgreich schon andere Lern- und Raumkonzepte umgesetzt wurden.
Die künftige Oberstufe profitiert davon, dass im Sekundar-I-Bereich schon so erfolgreich geplant und umgesetzt wird. So hat die Bonner Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft 100 000 Euro für die erste Planungsphase des Oberstufenneubaus zur Verfügung gestellt.
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veröffentlicht am 26. Februar 2017
Konzept für Gesamtschule Rosenhöhe fertig
Inklusives Lernen: Schüler, Eltern, Lehrer und das Schulamt haben gemeinsam im Modellprojekt erarbeitet, wie Räume zu Lernorten werden. Jetzt sind die Architekten dran.
von Judith Gladow
veröffentlicht am 5. Juni 2016
Gesamtschule Rosenhöhe gewinnt 100.000-Euro-Preisgeld
Die Stadt will kreative Räume schaffen. Umbaumaßnahmen an der Gesamtschule überzeugen Montag-Stiftung bei dem „Pilotprojekt Inklusive Schulen planen und bauen“
Bielefeld. Inklusion stellt die Schullandschaft vor große Herausforderungen. Umso wichtiger, traditionelle Raummodelle neu zu überdenken. Den Anfang macht nun die Gesamtschule Rosenhöhe, die sich gemeinsam mit der Stadt als Schulträger beim bundesweiten Wettbewerb „Pilotprojekt Inklusive Schulen planen und bauen“ der Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft beworben hat – mit Erfolg.
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veröffentlicht am 15. Juni 2016
Rosenhöhe übernimmt Pilotfunktion
Stiftung unterstützt inklusiven Schulbau an der Gesamtschule mit 100 000 Euro
Brackwede (uj). Die Gesamtschule Rosenhöhe ist Preisträgerin des bundesweiten Wettbewerbs »Pilotprojekte inklusive Schulen planen und bauen«. Der Wettbewerb wurde von der Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft ausgeschrieben und enthält eine professionelle Begleitung bei der Projektentwicklung eines inklusiven Schulbaus in Form von geldwerten Leistungen im Wert von maximal 100 000 Euro.
Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung neuer Raumkonzepte, mit denen Schulen künftig flexibel auf die pädagogischen Anforderungen reagieren können. »Es geht darum, flexible Einheiten zu schaffen, die möglichst viele Kinder in ihrer Unterschiedlichkeit nutzen können«, verdeutlicht Claudia Hoppe, Schulleiterin der Gesamtschule Rosenhöhe.
Dazu wird sich in den kommenden Monaten ein Planungsteam bilden, das aus Vertretern aller am Schulbau beteiligten Akteure besteht. In Bielefeld sind dies Pädagogen, Architekten sowie Mitglieder des Amts für Schule, der Gesamtschule, der Montag-Stiftung und des städtischen Immobilienservicebetriebs (ISB).
An der Rosenhöhe baut man auf den Erfahrungen der Sekundarstufe I auf, wo bereits inklusive Raumkonzepte umgesetzt wurden und ab dem Sommer ein weiterer Neubau für die Klassen 7 und 8 entsteht. Dabei hat man sich von der so genannten Flurschule mit abgeschlossenen Klassenzimmern verabschiedet und setzt statt dessen auf offene, transparente Lernräume mit speziellen Funktionsecken. Sie tragen den veränderten Anforderungen und einem sich grundlegend wandelnden pädagogischen Verständnis Rechnung.
Indes: »In vier Jahren kommen unsere Förderschüler in die Oberstufe«, verdeutlicht Claudia Hoppe. Zur Deckung eines dann erheblichen Flächenmehrbedarfs für die 240 Schüler der Sekundarstufe II beginnen nun die Planungen. Der Bedarf soll durch einen Anbau an die sanierungsbedürftige Sporthalle gedeckt werden.
Dass die Gesamtschule Rosenhöhe zu den bundesweit fünf Schulen gehört, die von der Montag-Stiftung ausgewählt wurden, liegt auch an deren Erfahrungen bezüglich der Sekundarstufe I. »Die Schule ist uns aufgefallen, weil sie kein Neuland betritt und die einzige Schule ist, die sich so dezidiert den Fragen für die Sekundarstufe II gestellt hat. Es ist möglich, dass das Modell über Bielefeld hinaus an Bedeutung gewinnt und auch von anderen Schulen übernommen werden kann«, sagt Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Vorstand der Stiftung.
Imhäuser und seine Kollegen weilten gestern in Bielefeld, um die Gewinnerurkunde zu übergeben und in Vorgespräche zu treten. »Wir freuen uns, an dem Pilotprojekt teilnehmen zu können«, sagte Schuldezernent Dr. Udo Witthaus. Neben der Gesamtschule Rosenhöhe kommen vier weitere Schulen in den Genuss einer Planungsunterstützung. Sie stehen in Frankfurt/Main, Griesheim, Gelsenkirchen und Weimar.
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Mittwoch, 15. Juni 2016
veröffentlicht am 14. Mai 2016
100.000 Euro für Schulplanung an der Gesamtschule Rosenhöhe
Bielefeld Pilotkommune in bundesweitem Wettbewerb „Inklusive Schulen planen und bauen“
Brackwede. Große Freude im Schulamt und an der Gesamtschule Rosenhöhe. Bielefeld ist neben Frankfurt am Main, Griesheim, Weimar und Gelsenkirchen Preisträger beim bundesweiten Wettbewerb „Pilotprojekte Inklusive Schulen planen und bauen“ der Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft mit Sitz in Bonn. Die fünf Kommunen erhalten eine professionelle Begleitung bei der Entwicklungsphase ihres Schulbauprojektes in Form geldwerter Leistungen im Wert von jeweils bis zu 100.000 Euro.
veröffentlicht am 14. Mai 2016
Rosenhöhe gewinnt
Bis zu 100 000 Euro
Brackwede (WB). Mit der Erweiterung der Gesamtschule Rosenhöhe hat die Stadt Bielefeld am Wettbewerb der Montag-Stiftung teilgenommen und gewonnen. »Pilotprojekte Inklusive Schulen planen und bauen« hieß das Thema des bundesweiten Wettbewerbs. Neben der Stadt Bielefeld zählen Frankfurt am Main, Griesheim, Weimar und Gelsenkirchen zu den Preisträgern. Als Preis erhalten die fünf Kommunen eine professionelle Begleitung bei der Entwicklungsphase ihres Schulbauprojektes in Form geldwerter Leistung im Wert von bis zu 100 000 Euro.
Die Raumnot in der Gesamtschule Rosenhöhe ist groß. Aktuell ist die Sekundarstufe II in der Marktschule untergebracht, die als Hauptschule ausgelaufen war. Der Neubau von Räumen für die Sekundarstufe II der Gesamtschule Rosenhöhe ist auf dem Schulgelände geplant – unter Einbeziehung der Sanierung der Schulsporthalle. Auch ein Neubau ist nicht ausgeschlossen. Das Kostenvolumen wird auf fünf Millionen Euro geschätzt. Schuldezernent Dr. Udo Witthaus zeigte sich »hoch erfreut über den Wettbewerbserfolg und die Unterstützung der Montag-Stiftung«. Die Bewerbung sei in enger Kooperation mit dem Amt für Schule, dem Immobilienservicebetrieb der Stadt und der Gesamtschule erstellt worden.
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Freitag, 13. Mai 2016
veröffentlicht am 4. Februar 2016
Der Raum ist der dritte Lehrer
Gesamtschule Rosenhöhe stellt ihrem Personal beim Pädagogentag eine neue Gebäudeaufteilung vor
von Markus Poch
Brackwede (WB). Die Gesamtschule Rosenhöhe steht vor einer zukunftsweisenden Sanierung: Bis 2019 will die Stadt, wie das WESTFALEN-BLATT berichtete, 6,4 Millionen Euro investieren, damit das Gebäude energetisch und auch sonst den Anforderungen einer inklusiven Schule mit Ganztagsangebot entspricht. Zur optimalen Ausgestaltung haben sich auch Lehrer, Schüler und Eltern Gedanken gemacht, die in die Planung einfließen sollen.
Getreu ihrem Leitsatz »Die Veränderung von Schulraum muss immer mit der Verbesserung der Lernbedingungen einhergehen« ließ Schulleiterin Claudia Hoppe alle Anregungen in einem Modell verarbeiten. Dieses Modell stellte der Schweizer Architekt und Schulraumentwickler Andreas Hammon gestern während eines schulinternen Fortbildungstages vor. Während die Schüler ein langes Wochenende genießen konnten, hatten sich rund 90 Lehrer, Schulsozialarbeiter, Praktikanten und Sekretärinnen zum Pädagogentag in der Aula versammelt, um den aktuellen Stand zu erfahren.
Demnach sollen die Jahrgänge fünf und sechs künftig in vergrößerten Klassenräumen mit Funktionsecken lernen. Die Schüler der siebten und achten Klassen könnten sich in einem so genannten Cluster wiederfinden, einem gemeinsamen Lern- und Lebensraum. Dieser besteht aus Klassen- und Funktionsräumen, welche über eine große gemeinsame, multifunktionale Zwischenzone verbunden sind. Ein Raum der Stille ermöglicht Schülern wie Lehrern konzentriertes Arbeiten, denn dort wird nicht gesprochen. Zusätzlich soll es Gruppenarbeits- und Bewegungsräume geben.
»Mit zunehmendem Alter erhalten die Schüler immer mehr Freiheiten, um ihre Selbstständigkeit zu fördern«, erklärt Claudia Hoppe. Zu diesem Konzept gehöre eine neue Aufteilung der Räume mit weniger Wänden und mehr Platz. In diesem Zusammenhang soll der bislang kaum genutzte Innenhof der Schule nach hinten, zum Wald hin, geöffnet werden. In den einzelnen Etagen soll der Hof von einer begehbaren Fragekonstruktion überspannt werden. »Wir hatten konstruktive Gespräche mit dem Immobilienservicebetrieb als Schulträger und der Feuerwehr, die unser Modell für machbar halten«, betont Claudia Hoppe.
Bis Ende April will das Gesamtschulkollegium ein Portfolio mit den Nutzungsbeschreibungen aller Räume erarbeiten. Zusammen mit dem bereits vorliegenden Modell soll es die Grundlage zur Architektenausschreibung sein. Die Schulleiterin rechnet damit, dass die 13-monatige Sanierungsphase im Sommer 2017 beginnt und Ende 2018 abgeschlossen ist.
Mit kreativen Denkansätzen sowie Visionen des Unterrichts von morgen hatte der Journalist und Schulexperte Reinhard Kahl den Pädagogentag an der Rosenhöhe eingeleitet. Er sieht die Klassenzimmer der Zukunft nicht als Unterrichtsräume, »sondern eher als Werkstätten oder Ateliers«, die mehr Kreativität zulassen als »pure Behandlungsräume wie in Lazaretten oder Finanzämtern«. Mit Sätzen wie »Man muss das Lernen als Vorfreude der Kinder auf sich selbst und die Welt ansehen« oder »Kinder sind die Baumeister ihrer Welt, und das sollen sie auch bleiben« erhaschte Reinhard Kahl die Aufmerksamkeit des Publikums. Mehrere Lehrer äußerten sich jedoch kritisch: Sie unterlägen so vielen Vorgaben, Zwängen und dem Zeitdruck, dass grundlegende Veränderungen im Unterricht sich kaum realisieren ließen. Nach einigen Workshops am Nachmittag lauschten die Lehrer am Abend einem Vortrag von Dr. Otto Seydel zum Bau inklusiver Schulen. Er sieht den Zusammenhang zwischen Lernerfolg und Platzangebot wie folgt: »Ein Kind hat drei Lehrer: Der erste Lehrer sind die anderen Kinder. Der zweite Lehrer ist der Lehrer. Der dritte Lehrer ist der Raum.«
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Dienstag, 02. Februar 2016
veröffentlicht am 2. Februar 2016
Gesamtschule Rosenhöhe: Platz für täglichen Seiltanz
Sanierung und Inklusion als Chance für neue pädagogische Möglichkeiten. Orientierung hin zum Wald mit Fluchtbrücke aus dem ersten Stock
Brackwede. Die Gesamtschule Rosenhöhe wird umgebaut. Die Sanierung und die anstehende Inklusion sollen unter einen Hut gebracht werden. Zugleich ist es der Versuch „pädagogische Spielräume zu erschaffen für ihren täglichen Seiltanz“, sagte der Schulraumentwickler Andreas Hammon, der das erste Modell gestern den Lehrern vorstellte.
veröffentlicht am 27. Januar 2016
Doppelter Sieg
Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule und Gesamtschule Rosenhöhe sind Preisträger
Bielefeld (ju). Projekte, die kulturelle Vielfalt an Schulen fördern und zeigen, dass Integration und ein faires Miteinander aktiv gelebt werden – das forderte die Deutsche Bahn Stiftung mit ihrem Schülerwettbewerb. Zwei Bielefelder Schulen waren zwei von bundesweit sechs Preisträger-Schulen.
Die Einsendungen der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule und der Gesamtschule Rosenhöhe überzeugten die Jury. Am Freitag reisten die glücklichen Gewinner nach Berlin, um das Preisgeld von 5000 Euro entgegen zu nehmen.
Unter dem Motto „Integration durch kulturelle Bildung – gemeinsam klappt’s“ konnten Schulen in Deutschland einen maximal fünfminütigen Film einreichen, der sich auf ein bestehendes oder geplantes Kulturprojekt bezieht.
„Integrative Schulmöbelentwicklung“ lautete das Konzept, mit dem die Gesamtschule Rosenhöhe überzeugen konnte. Gemeinsam mit dem didaktischen Leiter Michael Eichholz und dem Architekten Andreas Hermann hat die Schülervertretung mit Schülern aller Jahrgangsstufen multifunktionale Möbel angefertigt, die Flexibilität und Gemütlichkeit versprechen und dabei den persönlichen Vorstelllungen am nächsten kommen. „Wir wollen Möbel entwickeln, die zu uns passen, die gut und vielseitig sind – so wie wir“, erklären die Schülersprecher Fabian Reese (17) und Zuhal Özbey (19) in ihrem Film. Die Sitz- und Liegeflächen zieren seither Klassenräume und Flure. Weil das Material nicht unendlich haltbar ist, werden die Ideen der Schüler bald in Möbel aus Holz umgesetzt.
Seit Januar letzten Jahres läuft das Projekt. Heraus kommen, so Özbey, „viele schräge Ideen, die vom Architekten Andreas Hermann aber stets ernst genommen werden“. Schüler jeden Alters und unterschiedlicher Herkunft bringen ihre Wünsche und Vorstellungen in die Umsetzung neuer Klassenmöbel ein.
Der Filmbeitrag „unterwegs“ der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule stellt das Thema der Integration in den Fokus. Angelehnt an dem Leitgedanken der Deutschen Bahn „Anschluss sichern. Verbindung schaffen. Weichen stellen“ produzierte die Schülervertretung einen Film, der die Idee eines neuen Schulfaches thematisierte. Begleitet wurden sie dabei von Medienpädagogin Katinka Sasse und SV-Lehrer Tobias Klüter. Kurze Stummfilmsequenzen in schwarz-weiß wurden im Film integriert und zeigen die Einfälle der Schüler, die von einem Sprachkurs, einer Spendensammelaktion für Flüchtlinge bis zu Streitschlichtern an der Schule reichen und letztendlich in der Idee mündeten, das Unterrichtsfach „Lebenserfahrung und Empathie“ zu entwickeln.
© 2016 Westfalen-Blatt
Dienstag, 26. Januar 2016
veröffentlicht am 14. Mai 2015
Inklusive Raumplanung
Rosenhöhe-Schüler erarbeiten Lösungen mit Schweizer Schulraumentwickler
von Sibylle Kemna
Brackwede. Die Inklusion erfordert nicht nur andere Lernbedingungen, sondern auch neue Raumlösungen. Einen ungewöhnlichen Weg für diese Raumplanung wählte jetzt die Gesamtschule Rosenhöhe. Sie hat den Schweizer Schulraumentwickler Andreas Hammon eingeladen, um die Vorstellungen von Schülern und Lehrern einzubinden.
veröffentlicht am 14. Mai 2015
Raum soll Schülern und Lehrern nützen
An der Gesamtschule Rosenhöhe laufen vielschichtige Planungen mit Hilfe eines Schweizer Architekten
von Kerstin Panhorst
Brackwede (WB). Wie muss eine zukunftsfähige Schule aussehen? Welchen Ansprüchen muss die räumliche Gestaltung in Zeiten der Inklusion und des individuellen Lernens genügen? Mit solchen Fragen beschäftigten sich die Schüler und das Kollegium der Gesamtschule Rosenhöhe in den vergangenen Monaten. Mit Antworten und Ergebnissen ging die Schulleitung gestern an die Öffentlichkeit.
In mehreren Workshops wurde schnell deutlich, dass die Architektur des Gebäudes und die pädagogische Ausrichtung dabei nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. „Der traditionelle Frontalunterricht findet heute nicht mehr statt. Gerade durch die Inklusion brauchen wir mehr Raum, und dieser quantitative Raumbedarf darf nicht gegensätzlich sein zum qualitativen Anspruch des Lernens“, erzählt Schulleiterin Claudia Hoppe.
Bereits im vergangenen Jahr wurde es eng in der Gesamtschule, so dass eine Dependance in der ehemaligen Brackweder Marktschule als Zwischenlösung eingerichtet wurde. Noch ist die Oberstufe dort untergebracht, doch bis 2019 soll sie wieder ins Stammhaus der Gesamtschule Rosenhöhe integriert werden. Deswegen wird ein neues pädagogisches Raumkonzept nun Schritt für Schritt umgesetzt. Für die fünften und sechsten Klassen ist der Prozess bereits abgeschlossen, jetzt sollen die siebten Klassen folgen. Für die 112 Schüler, die im kommenden Schuljahr die älteste inklusive Jahrgangsstufe besuchen, entstehen derzeit neue Räume, die bis zu den Herbstferien fertig gestellt sein sollen. „Es wird ein Cluster mit vier Klassenräumen. Dazu kommt der bisherige Informatikraum mit individuellen Nutzungsmöglichkeiten als Gruppenarbeitsraum sowie Rückzugsmöglichkeiten auf den Fluren für selbstständiges Lernen“, erläutert die Rektorin.
Entstanden ist das Konzept mit dem Schweizer Architekten und Pädagogen Andreas Hammon. „Man muss sich bei der Planung fragen, wie der Raum die Pädagogen unterstützen kann und wie sich den Jugendlichen, die immer mehr Zeit in der Schule verbringen, dadurch verschiedene Erfahrungsräume öffnen können“, sagt Andreas Hammon. „Das geht von Akustik über Licht und Klima bis hin zu einer sozialen Struktur.“
Während sich aus der Gesamtschule eine „Taskforce“ mit Vertretern aller Stufen bildete, um sich in Workshops mit der Umstrukturierung ihrer Schule auseinanderzusetzen und erste Prototypen des neuen, selbst designten Mobiliars gebaut wurden, nahm Hammon die Idee mit an die Universität Innsbruck. Dort entwickelte der Dozent mit Studenten der Fächer Architektur und Pädagogik ein Raumkonzept, das den Bielefeldern nun als Muster dient.
„Wir haben den Gipfel erklommen“, freut sich Schulleiterin Claudia Hoppe über den ersten Teil der Umbaumaßnahme. „Aber das war nicht der höchste Berg“, sagt sie. „Der Gletscher kommt noch.“
Wenn im Herbst die Neustrukturierung der siebten Klassen abgeschlossen ist, geht es nämlich direkt an das Konzept für die nächsten Jahrgangsstufen. Auf Dauer werden aber größere Baumaßnahmen erforderlich. „Uns fehlen ganz klar 1000 Quadratmeter. Wir könnten entweder im Innenhof oder über den bisherigen Toilettentrakt bauen.“ Aber dazu müsse erst eine Machbarkeitsstudie angefertigt werden, zumal auch die Schulsanierung parallel laufe, sagt die Schulleiterin.
Donnerstag, 14. Mai 2015