Das Gemeinsame Lernen und Inklusion

Das Gemeinsame Lernen

In der Gesamtschule befinden sich in jeder Klasse Schüler:innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf. Dieser Unterstützungsbedarf bezieht sich auf die Förderschwerpunkte Lernen, emotionale und soziale Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sprache, Hören und Kommunikation, Sehen und geistige Entwicklung.

In Abhängigkeit von dem Unterstützungsbedarf werden Schüler:innen mit den Förderschwerpunkten emotionale und soziale Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sprache, Sehen sowie Hören und Kommunikation zielgleich, also nach den Richtlinien und Lehrplänen der allgemeinbildenden Schulen, unterrichtet.

Die Schüler:innen mit den Förderschwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung werden zieldifferent unterrichtet, hierfür gelten die Vorgaben der Ausbildungsordnung für sonderpädagogische Förderung (AO-SF).

Sonderpädagog:innen, Sozialarbeiter:innen, Schulbegleitungen und ein Schulpsychologe unterstützen die Schüler:innen in ihren individuellen Bedarfen sowie die Lehrer:innen in ihrer Unterrichtsarbeit.

Der Unterricht an der Gesamtschule Rosenhöhe findet überwiegend im Klassenverband statt, um Gemeinsames Lernen zu ermöglichen. Das bedeutet, dass alle Schüler:innen gemeinsam am Fachunterricht teilnehmen und entsprechend ihrem Leistungsniveau differenziert gefördert werden. Hier können die Schüler:innen von der Heterogenität der Lerngruppen profitieren. Durch Freiarbeit und Wochenplanarbeit wird die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung gefördert. Während der Unterrichtsphasen stehen offene Lernbereiche (Cluster) für Kleingruppenarbeit und Projektarbeit zur Verfügung.

Der inklusive Unterricht

Die Gesamtschule ist eine Schule für alle. Hier werden Schüler:innen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und individuellen Entwicklungen gemeinsam unterrichtet. Die Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf entspricht dem Konzept der Schulform und damit der Gesamtschule Rosenhöhe und ist im Verständnis unserer Schule sowohl Aufgabe als auch Vorgabe für die in ihr stattfindenden Erziehungs- und Unterrichtsprozesse.

Inklusion ist somit keine Methode, kein Verfahren und kein Organisationsmodell, sondern Grundlage für gemeinsames und gleichberechtigtes Leben und Lernen der Schüler:innen an der Gesamtschule Rosenhöhe, egal ob sie eine spezifische Form der Unterstützung brauchen oder nicht.

 Ziel inklusiver schulischer Erziehung aller Kinder in der Gesamtschule ist die Aufhebung der bisherigen Aussonderung einer bestimmten Schülergruppe. Die Teilhabe von Kindern mit spezifischem Förderbedarf am schulischen Leben in der Regelschule erweitert für alle Beteiligten v.a. die soziale und kognitive Kompetenz.

Inklusive Pädagogik versucht wenigstens im schulischen Bereich eine Normalität der Lebenswelt zu erreichen und zu verankern, in der Gemeinsamkeit, Vielfalt und Unterschiedlichkeit als selbstverständlich und positiv erlebt werden können.

Diese so erlebte Normalität kann die Persönlichkeitsentwicklung aller Schüler:innen bereichern. Angestrebte Kompetenzen sind dabei unter anderem Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Planungsfähigkeit, Verhandlungsfähigkeit, offener Umgang mit Neuem und Fremdem, Flexibilität, Fähigkeit zum Aushalten von Alleinsein und zur Wiederaufnahme sozialer Beziehungen. Das sind Fähigkeiten, die im sozialen, beruflichen und politischen Leben von allen und für alle gefordert werden.

 Die Heterogenität der Schüler:innen ist das Kennzeichen aller Klassen. In Inklusionsklassen erweitert sich die Bandbreite der intellektuellen Merkmale ebenso wie das Spektrum der Verhaltensmöglichkeiten.

Die Heterogenität hebt den grundsätzlichen Anspruch auf Gemeinsamkeit aller nicht auf. Gemeinsamkeit bedeutet auch, dass alle nach ihren Möglichkeiten gefördert werden. Dies verlangt eine größere Reflexion pädagogischen Handelns und beinhaltet gegenüber Schüler:innen nicht identische pädagogische Entscheidungen wohl aber vergleichbares pädagogisches Verhalten.

 Gemeinsamkeit und Differenzierung sind die beiden Aufgaben der Schule und des Unterrichts. Differenzierung heißt, Unterschiede zu machen in Zeit und Lerntempo, den Lernorten, den Aufgaben, bei den Lernzielen, in der Organisation, beim Material. Differenzieren heißt auch, alle Schüler:innen von ihren persönlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse ausgehend möglichst gut zu fördern.

Gemeinsamkeit entwickelt sich, wenn die Schüler:innen im Zusammenleben, unterstützt durch das Verhalten und durch die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer, einen gemeinsamen Willen entwickeln, gemeinsam etwas zu tun, zu erleben und zu gestalten. Gemeinsamkeit ist aber nur dann zu erreichen, wenn die individuellen Bedürfnisse und Probleme geachtet und verstanden werden. Das bedeutet gegenseitige Akzeptanz von Stärken und Schwächen durch Schüler:innen und Erwachsene. Das Wohlergehen aller ist wichtig. Außerdem gilt es Grenzen der Gemeinsamkeit zu akzeptieren bzw. sie zuzulassen - Grenzen, die ganz unterschiedlich motiviert sein können.