Das Konzept der Berufsorientierung an der Gesamtschule Rosenhöhe
Leitgedanken
Berufsorientierung ist eine verpflichtende Aufgabe der Schulen der Sekundarstufe I. Schüler:innen sollen so gefördert werden, dass sie bei ihrer Berufswahl selbstständig und eigenverantwortlich entscheiden können (APO SI 2022, §8 Abs. 3). Berufsorientierung ist dabei „(…) ein lebenslange[r] Prozess der Annäherung und Abstimmung zwischen Interessen, Wünschen, Wissen und Können des Individuums auf der einen und den Möglichkeiten, Bedarfen und Anforderungen der Arbeits- und Berufswelt auf der anderen Seite (Famulla/Butz 2005). Einen wichtigen Beitrag dazu leistet unsere schulische Berufsorientierung, die reflektierte Einblicke in die Arbeitswelt gibt und auf vielfältige Weise die Schüler:innen bei diesem Prozess der Auseinandersetzung mit Beruflichkeit in der sich wandelnden Arbeitswelt unterstützt und begleitet. Dies ist umso wichtiger, da sich die Arbeits- und Berufswelt und somit zugleich auch die Berufswahl in den letzten Jahren stark verändert haben. Es gibt eine unendlich große Anzahl an verschieden Ausbildungsberufen und Studiengängen. Der Übergang ins Berufsleben ist damit komplexer und unübersichtlicher geworden, den die jungen Menschen nicht allein bewältigen können. Dies würde ansonsten schnell zu einer Überforderung und Orientierungslosigkeit führen. Eine der Berufs- und Arbeitswelt angemessene schulische Berufsorientierung muss deshalb gute und zielführende Angebote der schulischen Begleitung für alle Schüler:innen anbieten.
Die Berufswahlentscheidung kann nicht erst am Ende der Schullaufbahn getroffen werden. Berufsorientierung ist einerseits immer ein individueller und mehrjähriger Prozess, der zur Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen beitragen soll, andererseits unterliegt er gesellschaftlichen Implikationen, die Schüler:innen verstehen lernen. Dieser komplexe Lernprozess ist nicht in einer kurzen Phase durch isolierte Maßnahmen abzuarbeiten (Kaminski 2010). Aus diesem Grund beginnen unsere Maßnahmen der Berufsorientierung, die eng mit dem Gesellschaftslehreunterricht verzahnt sind, frühzeitig bereits in den unteren Jahrgangstufen (siehe dazu: Phasen der Berufsorientierung).
Die Berufswahl unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren. Empirische Studien machen deutlich, dass nicht nur persönliche Interessen, sondern auch soziale Einflüsse, Hindernisse in der Umwelt, Zufälle und unerwartete Gelegenheiten die Berufslaufbahn bestimmen (Hirschi 2013). Unser Anliegen ist es, dass alle Schüler:innen an der Gesamtschule Rosenhöhe die Möglichkeit haben, mündig ihre individuelle Wahl- und Entscheidungsfreiheit auszuüben. Bestehende Benachteiligungen durch sozioökonomische oder ethnische Herkunft sind dabei in den Blick zu nehmen und zielgerichtet zu kompensieren.
Unsere Berufsorientierungsmaßnahmen orientieren sich deswegen an anerkannten Berufswahltheorien und empirischen Untersuchungen der Berufsorientierung, die Ungleichbehandlung vermeiden und Chancengleichheit ermöglichen. Eine so konzipierte Berufsorientierung darf nicht die reine Hinführung in die Arbeitswelt haben, sondern muss auch zentrale pädagogische Maßnahmen zur Entwicklung der Persönlichkeit des Jugendlichen, die Stärkung seiner Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit sowie die Entwicklung seines beruflichen Selbstkonzepts in den Blick nehmen (Schmidt-Köhnlein/Steffens 2013).
Zusätzlich achten wir darauf, dass unsere Angebote zur Beruflichen Orientierung auch geschlechtsbezogene Benachteiligungen vermeiden bzw. beseitigen. Dazu werden Kenntnisse über die Frauen benachteiligende Wirtschafts- und Arbeitswelt und den Hochschulbereich vermittelt, gender gerechte Berufs- und Entwicklungschancen aufgezeigt und Hilfen für den Übergang in eine Ausbildung, in weitere schulische Bildungsgänge oder in ein Studium gegeben. Hierzu gehören ggf. auch, Praxiserfahrungen in frauen- und männeruntypischen Berufen sowie die Vermittlung von Kenntnissen darüber (RdErl Berufliche Orientierung 2020). Ob der girlsday dafür geeignet ist, muss jährlich geprüft werden.
Schwerpunktmäßig wird die Berufsorientierung an unserer Schule dem Fach Gesellschaftslehre verankert. Wir sind uns jedoch bewusst, dass eine zielführende und intensive Auseinandersetzung mit dieser Entwicklungsaufgabe zwingend fächerübergreifend (z. B. auch in den Fächern Wirtschaft/Arbeitswelt, Deutsch, Mathematik usw.) behandelt werden muss. So beschränkt sich die berufliche Orientierung an der Gesamtschule Rosenhöhe nicht nur auf ein Fach, sondern ist zugleich ein wichtiges Leitprinzip im und außerhalb des Fachunterrichtes.
Akteure der Berufs- und Studienorientierung an unserer Schule
Eine erfolgreiche Berufsorientierung benötigt die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure. Dazu zählen neben der Schule und den Schüler:innen insbesondere die Familien, die Agentur für Arbeit, Unternehmen und weitere außerschulische Partner der Berufsorientierung. Laut SchulG sollen Schulen in gemeinsamer Verantwortung mit den Trägern der öffentlichen und der freien Jugendhilfe, mit Religionsgemeinschaften und mit anderen Partnern zusammenarbeiten, die Verantwortung für die Belange von Kindern, Jugendlichen und jungen Volljährigen tragen, und Hilfen zur Beruflichen Orientierung geben (SchulG NRW 2022, §5).
Herr Jasper koordiniert derzeit KAoA und steht eng in Verbindung mit den Kooperationspartnern (Kommunale Koordinierung der REGE mbH, Bundesagentur für Arbeit, GAB Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung mbH, CompetenzWerkstatt Beruf gGmbH, IHK und Handwerkskammer). Herr Bouras koordiniert die betrieblichen Kooperationen und unterstützt Herrn Jasper in der Berufsorientierung der Sekundarstufe I. Frau Kroeker-Bangemann koordiniert KAoA und die allgemeine Berufsorientierung in der Sekundarstufe II.
Phasen der Berufs- und Studienorientierung
Der gesetzliche Rahmen der Berufsorientierung in Nordrhein-Westfalen wird durch das Schulgesetz, die APO SI, den Runderlass zur Berufs- und Studienorientierung und die Landesinitiative KAOA vorgegeben. Die Berufliche Orientierung ist eine fachübergreifende Leitperspektiven und ein verbindliches Bildungsziel an allen Schulformen in Nordrhein-Westfalen. Junge Menschen sollen:
befähigt werden, eigene Entscheidungen im Hinblick auf den Übergang ins Studium oder Erwerbsleben vorzubereiten und selbstverantwortlich zu treffen.
Zur reflektierten Ausbildungsentscheidung und Studienwahl kommen und realistische Perspektiven zum Anschluss an die Schule entwickeln.
In Verbindung mit dem Unterricht umfasst der Prozess der beruflichen Orientierung an unserer Schule folgende verpflichtende Elemente:
Das Konzept der Berufsorientierung an der Gesamtschule Rosenhöhe
Leitgedanken
Unsere Schule setzt sich mit viel Energie für Berufsorientierung ein. Du, wirst gefördert, damit du eigenverantwortlich entscheiden kannst (APO SI 2022, § 8 Abs. 3). Berufsorientierung ist ein Prozess, bei dem du deine Interessen, Wünsche, dein Wissen und dein Können auf die Arbeits- und Berufswelt abstimmst. So findest du heraus, was du wirklich willst und kannst. Wir sind stolz darauf, dass unsere schulische Berufsorientierung reflektierte Einblicke in die Arbeitswelt und Unterstützung bei der Auseinandersetzung mit Beruflichkeit bietet. Wir unterstützen dich dabei, in der sich wandelnden Arbeits- und Berufswelt den richtigen Beruf zu finden. Die Vielfalt an Ausbildungs- und Studienberufen macht es schwer, den Überblick zu behalten. Die Berufswelt ist für junge Menschen heute schwieriger und unübersichtlicher. Eine Überforderung und Orientierungslosigkeit wollen wir vermeiden. Wir möchten allen Schülerinnen eine gute Berufsorientierung bieten, die sie angemessen auf das Arbeitsleben vorbereitet.
Die Berufswahl sollte nicht erst am Ende der Schullaufbahn getroffen werden. Berufsorientierung ist ein längerer Prozess zur selbständigen Persönlichkeitsentwicklung. Dabei spielen auch gesellschaftliche Aspekte eine Rolle. Dieser komplexe Lernprozess kann nicht in kurzer Zeit bewältigt werden (Kaminski 2010). Unsere Berufsorientierungsmaßnahmen beginnen frühzeitig in den unteren Jahrgangsstufen und sind mit dem Gesellschaftslehreunterricht verknüpft.
Die Berufswahl wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Persönliche und soziale Einflüsse, Hindernisse und Zufälle bestimmen die Berufslaufbahn (Hirschi 2013). Wir wollen, dass alle Schüler:innen der Gesamtschule Rosenhöhe ihre Wahl- und Entscheidungsfreiheit mündig ausüben können. Wir möchten Benachteiligungen durch Herkunft kompensieren.
Unsere Berufsorientierungsmaßnahmen basieren auf anerkannten Berufswahltheorien und empirischen Untersuchungen. So gewährleisten wir Chancengleichheit für alle unsere Schüler:innen. Eine Berufsorientierung darf nicht nur auf die Arbeitswelt vorbereiten, sondern auch die persönliche Entwicklung von Jugendlichen fördern.
Unsere Angebote zur Beruflichen Orientierung vermeiden geschlechtsbezogene Benachteiligungen. Wir vermitteln Wissen über die Arbeitswelt und zeigen auf, wie Frauen dort besser Fuß fassen können. Auch der Hochschulbereich sowie geschlechtsneutrale Berufe sind Thema. Wir helfen gerne beim Übergang in eine Ausbildung, weitere Bildung oder ein Studium. Wir vermitteln gerne auch Praxiserfahrungen in eher männlichen bzw. weiblichen Berufen, damit die Jugendlichen ihre Stärken und Berufe finden. Ist der Girls' Day dafür geeignet? Diese Frage sollte man sich jedes Jahr stellen.
An unserer Schule ist Berufsorientierung ein fester Bestandteil des Fachs Gesellschaftslehre. Wir wissen, dass diese wichtige Aufgabe fächerübergreifend (z. B. auch in Deutsch oder Mathe) behandelt werden muss. An der Gesamtschule Rosenhöhe legen wir großen Wert darauf, dass sich die berufliche Orientierung nicht nur auf ein Fach beschränkt. Sie ist vielmehr ein wichtiges Leitprinzip, das den Unterricht und das gesamte Schulleben durchdringt.
Akteure der Berufs- und Studienorientierung an unserer Schule
Damit die Berufsorientierung an unserer Schule so erfolgreich wie möglich verläuft, ist es wichtig, dass alle daran Beteiligten eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Dazu zählen neben der Schule und euch Schülerinnen und Schülern insbesondere eure Familien, die Agentur für Arbeit, Unternehmen und weitere außerschulische Partner der Berufsorientierung. Laut Schulgesetz sollen Schulen in gemeinsamer Verantwortung mit den Trägern der öffentlichen und der freien Jugendhilfe, mit Religionsgemeinschaften und mit anderen Partnern zusammenarbeiten, die Verantwortung für die Belange von Kindern, Jugendlichen und jungen Volljährigen tragen. Das ist wirklich eine tolle Chance für alle, denn so können wir gemeinsam tolle Hilfen zur beruflichen Orientierung geben (SchulG NRW 2022). Herr Jasper ist derzeit für die Koordination von KAoA zuständig und steht in engem Austausch mit den Kooperationspartnern. Dazu zählen die Kommunale Koordinierung der REGE mbH, die Bundesagentur für Arbeit, die GAB Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung mbH, die CompetenzWerkstatt Beruf gGmbH, die IHK und die Handwerkskammer. Herr Bouras ist für die betrieblichen Kooperationen zuständig und steht Herrn Jasper bei der Berufsorientierung der Sekundarstufe I zur Seite. Frau Kroeker-Bangemann hat die tolle Aufgabe, KAoA und die allgemeine Berufsorientierung in der Sekundarstufe II zu koordinieren. Die berufliche Orientierung ist eine wichtige Leitperspektive, die alle Schulformen in Nordrhein-Westfalen verbindet. Sie ist ein verbindliches Bildungsziel, das alle Schüler:innen in ihrer Schullaufbahn erreichen sollen. Wir möchten junge Menschen gerne dabei unterstützen, eigene Entscheidungen im Hinblick auf den Übergang ins Studium oder Erwerbsleben vorzubereiten und selbstverantwortlich zu treffen. Ebenso möchten wir sie dabei begleiten, zu reflektierten Ausbildungs- und Studienwahlentscheidungen zu kommen und realistische Perspektiven zum Anschluss an die Schule zu entwickeln.
Phasen der Berufs- und Studienorientierung
In Verbindung mit dem Unterricht umfasst der Prozess der beruflichen Orientierung an unserer Schule folgende verpflichtende Elemente:
Wann | Was | Ergänzende Hinweise |
7.2 | Berufsorientierungstraining | Technikzentrum Minden |
Start: KaoA-STAR | Bei Bedarf (Jungendliche mit Handicap). Durchgehend bis 10.2, Integrationsfachdienst (BA) | |
Girls und Boys Day | In Kooperation mit der Fa. Böllhoff |
8.1 | Elterninformation | |
Potentialanalyse und Auswertung | GAB Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung mbH | |
Ausgabe Berufswahlpass NRW | ||
Stadionschule | 3 Tage; BO und gesellschaftliche Themen | |
8.2 | Schnupperpraktikum | 1 Woche |
Berufsfelderkundung BFE-BOP | 2/3 Tage; Trägergestützt, Zusatzangebot. HBZ Brackwede/Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer | |
Stadionschule | 3 Tage; BO und gesellschaftliche Themen |