Inklusion

Leitbild (Ziele und Vorstellungen)

Die Gesamtschule ist eine Schule für alle. In ihr werden Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Fähigkeiten und persönlichen Entwicklungen gemeinsam unterrichtet. Die Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf entspricht dem Konzept der Schulform und damit der Gesamtschule Rosenhöhe und ist im Verständnis unserer Schule sowohl Aufgabe als auch Vorgabe für die in ihr stattfindenden Erziehungs- und Unterrichtsprozesse.
Inklusion ist somit keine Methode, kein Verfahren und kein Organisationsmodell, sondern Grundlage für gemeinsames und gleichberechtigtes Leben und Lernen der Schülerinnen und Schüler in dieser Schule, egal ob sie eine spezifische Form der Unterstützung brauchen oder nicht.

Ziel der inklusiver schulischen Erziehung aller Kinder in der Gesamtschule ist die Aufhebung der bisherigen Aussonderung einer bestimmten Schülergruppe. Die Teilhabe von Kindern mit spezifischem Förderbedarf am schulischen Leben in der Regelschule erweitert für alle Beteiligten die soziale und kognitive Kompetenz.
Inklusive Pädagogik versucht wenigstens im schulischen Bereich eine Normalität der Lebenswelt zu erreichen und zu verankern, in der Gemeinsamkeit, Vielfalt und Unterschiedlichkeit als selbstverständlich und positiv erlebt werden können.
Diese so erlebte Normalität kann die Persönlichkeitsentwicklung aller Schülerinnen und Schüler bereichern. Angestrebte Persönlichkeitskompetenzen sind dabei unter anderem Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Planungsfähigkeit, Verhandlungsfähigkeit, offener Umgang mit Neuem und Fremdem, Flexibilität, Fähigkeit zum Aushalten von Alleinsein und zur Wiederaufnahme sozialer Beziehungen.
Das sind Fähigkeiten, die im sozialen, beruflichen und politischen Leben von allen und für alle gefordert werden.

Die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler ist das Kennzeichen aller Klassen. In Inklusionsklassen erweitert sich im Vergleich zu Regelklassen die Bandbreite der intellektuellen Merkmale ebenso wie das Spektrum der Verhaltensmöglichkeiten. Die Heterogenität hebt den grundsätzlichen Anspruch auf Gemeinsamkeit aller nicht auf. Gemeinsamkeit bedeutet auch, dass alle nach ihren Möglichkeiten gefördert werden. Dies verlangt eine größere Reflexion pädagogischen Handelns und beinhaltet gegenüber Schülerinnen und Schülern nicht identische pädagogische Entscheidungen wohl aber vergleichbares pädagogisches Verhalten.

Gemeinsamkeit und Differenzierung sind die beiden Aufgaben der Schule und des Unterrichts. Differenzierung heißt, Unterschiede zu machen in Zeit und Lerntempo, den Lernorten, den Aufgaben, bei den Lernzielen, in der Organisation, beim Material. Differenzieren heißt auch, alle Schülerinnen und Schüler von ihren persönlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse ausgehend möglichst gut zu fördern.
Gemeinsamkeit entwickelt sich, wenn die Schülerinnen und Schüler im Zusammenleben, unterstützt durch das Verhalten und durch die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer, einen gemeinsamen Willen entwickeln, gemeinsam etwas zu tun, zu erleben und zu gestalten. Gemeinsamkeit ist aber nur dann zu erreichen, wenn die individuellen Bedürfnisse und Probleme geachtet und verstanden werden. Das bedeutet gegenseitige Akzeptanz von Stärken und Schwächen durch Schüler und Erwachsene. Das Wohlergehen aller ist wichtig. Außerdem gilt es Grenzen der Gemeinsamkeit zu akzeptieren bzw. sie zuzulassen – Grenzen, die ganz unterschiedlich motiviert sein können.