Erste Hürde für den »Campus im Wald« genommen

Katharina Löwenstein Presse

Gesamtschule Rosenhöhe: Oberstufen-Neubau kostet elf Millionen Euro

Von Burgit Hörttrich

Bielefeld(WB). Zu klein, von maroder Bausubstanz, nicht kompatibel mit dem pädagogischen Konzept der »Offenen Schule«: Es musste etwas geschehen, so Schuldezernent Dr. Udo Witthaus. Ein erster Schritt ist getan: Der Wettbewerb für den Neubau für die Sekundarstufe II und einer Zweifachsporthalle ist entschieden.

»Ich freue mich«, kommentiert Schulleiterin Claudia Hoppe die Zukunftsaussichten. Ihre Schule könne sich pädagogisch weiter entwickeln – auf einem »Campus im Wald«. Den nämlich haben die Wettbewerbssieger, das Architekturbüro Peter Röcker und Tim Gork aus Stuttgart, mit ihrem Entwurf geschaffen: zwei Lichthöfe im Sek-II-Gebäude, ein Verbindungsgang zur neuen Zweifeld-Sporthalle, Rückzugsräume, aber gleichzeitig die Möglichkeit des »offenen Lernens«. Und das alles »nicht nur barrierefrei, sondern inklusiv«, betont Frank Otterbach (Abteilungsleiter im Immobilienservicebetrieb). Zudem würde die Gesamtschule Rosenhöhe ein »Gesicht«, eine »Adresse« bekommen: »Wo der Hauptzugang ist, erschließt sich heute nicht.« Die Schule hat 900 Schüler – 240 davon in der Sekundarstufe II.

Der Weg bis hin zum Wettbewerb war holprig. Denn eigentlich sollte in einem ersten Bauabschnitt der Altbau des Sekundarstufe I-Bereichs zuerst saniert, anschließend der Sek-II-Neubau errichtet werden. Die Sek-I-Schüler sollten während der Umbauphase in Containern unterrichtet werden. Die aber wären mit Kosten von rund acht Millionen Euro zu teuer gekommen.

Deshalb soll jetzt zuerst der Sek-II-Neubau plus Sporthalle errichtet werden; dafür werden die Einfachsporthalle und ehemalige Hausmeisterwohnungen abgerissen. Die Oberstufen-Schüler werden bereits in der ehemaligen Marktschule am Brackweder Stadtring unterrichtet. Sie sollen, läuft alles nach (Bau-)Plan, 2022 auf den Campus umziehen. Dann soll die Sanierung der Sek-I-Gebäude beginnen. Die Schüler ziehen dann zeitweise in die Marktschule. Weil die dann zu klein wird, müssen Container angemietet werden. Die Kosten liegen bei 2,8 Millionen Euro. Für den ersten Bauabschnitt werden Kosten von elf Millionen Euro kalkuliert, für das gesamte Projekt rund 30 Millionen.

Die Planungen für den ersten Bauabschnitt nannte Frank Otterbach eine »komplexe und schwierige Aufgabe«. Das Schulgelände liege am Hang unmittelbar an der Grenze zum FFH-Gebiet Teutoburger Wald. Zudem stoße man bereits »nach eineinhalb Metern auf Granit im Boden«. Heute sei das Schulareal »ungegliedert und zerfasert«. Die Situation, so Otterbach, sei »nicht haltbar für eine Schule des gemeinsamen Lernens«.

Für Claudia Hoppe ist wichtig, dass die Schule ein Ort des Lernens ist, aber gleichzeitig auch ein Ort, »an dem sich die Schüler gerne aufhalten – auch nach Ende des eigentlichen Unterrichts«. Motto der Schule sei schließlich »Leben, Lernen, Lachen«.

Zweiter Preisträger im Wettbewerb, für den zwölf Arbeiten eingereicht wurden, ist das Büro Kersten Kopp Berlin. Den dritten Platz belegt der Bielefelder Architekt Thomas Brewitt. Außerdem gab es zwei Anerkennungen. Insgesamt hatte die Stadt 110.000 Euro als Preisgelder ausgelobt. Die Entwürfe sind im Foyer des Technischen Rathauses zu sehen.